Wenn man gemeinsam unter einem Dach wohnt, will man sich miteinander verstehen, sich gegenseitig akzeptieren und keinen Schaden zufügen. So weit, so gut und dann heißt es auf einmal: „Wir haben Fledermäuse!“. Dann teilen sich oft die Geister. Mit Faszination und Stolz fragen sich die Einen: „Was müssen wir beachten, damit es unseren Mitbewohnern gut geht?“ Es geht aber auch bis hin zu den Anderen, die wissen wollen, wie sie diese Wildtiere wieder loswerden. Sie fühlen sich gestört und fürchten, ihr Haus könne Schaden nehmen. Doch was wissen Sie wirklich über Fledermäuse und wer hat schon einmal eine gesehen? Vermutlich werden die meisten von Ihnen die Frage mit "Nein" beantworten. Dabei verweilen die nächtlichen Flieger meist viel öfter, als man denkt, ganz in unserer Nähe! Oft leben sie schon länger mit einem unter einem Dach und es wurde nur noch nie bemerkt.
Die nächtliche und heimliche Lebensweise der Fledermäuse macht sie schon seit Urzeiten mysteriös und unheimlich. Dabei ist dieses Verhalten eine Anpassung an ihre Nahrung und ein Trick, um der Nahrungskonkurrenz der Vögel am Tage ein Schnippchen zu schlagen. Doch leider haben Fledermäuse aufgrund gerade dieser Art zu leben, sehr oft unter der Zerstörung ihres Lebensraumes und vor allem ihrer Unterschlupfmöglichkeiten zu leiden, da die meist unerkannten Quartiere nicht selten unbeabsichtigt verschlossen werden. Zu allem Überfluss haben Sie dank Dracula und Co. zu Unrecht einen recht schlechten Ruf, was ihre Sympathie bei uns Menschen nicht gerade fördert.
Mit dem Projekt Mitbewohner Fledermaus haben der NABU und der LFA Fledermausschutz und Forschung dem Quartierschwund und dem zahlenmäßigen Rückgang der ohnehin schon bedrohten Tiergruppe entgegengewirkt, über ihre Lebensweise aufklärt und Interesse an den faszinierenden Tieren geweckt.
Es wurden alle Interessierten dabei unterstützt, diese nützlichen und faszinierenden Mitgeschöpfe zu entdecken und besser zu verstehen.
Alle Interessierten und Betroffenen konnten unser Informations- und Beratungsangebot nutzen. Denn jedes noch so kleine Quartier hilft diesen fleißigen und zu einem Großteil Schadinsekten vertilgenden Nützlingen zu überleben und ihre Bestände zu sichern und auszubauen. Damit können Sie ganz persönlich einen Teil zur Artenvielfalt unseres Landes beitragen. Zudem hat solch eine natürliche und damit kostenfreie Schädlingsbekämpfung auch einen wirtschaftlichen Aspekt.
Einen Schwerpunkt war in diesem Jahr auf Quartiere in Kirchen gelegt. Hier finden nicht selten sehr große Gruppen eine Bleibe, zudem sind diese Gebäude wegen ihrer Beständigkeit von besonderer Bedeutung.
Beratung und Information rund um das Thema Fledermäuse finden Sie nach dem Projektende bei ihrer Unteren Naturschutzbehörde, örtlichen Naturschutzgruppen oder dem LFA für Fledermausschutz und Forschung des NABU MV, wenn Sie ...
Ansprechpartnerin:
Dipl.-Ing. Anja Bäthge
Projektleiterin
NABU Mittleres Mecklenburg
Hermannstraße 36
18055 Rostock
Telefon: 0381 / 490 31 62
Fax: 0381 / 458 31 67
per E-Mail an info(at)lfa-fledermausschutz-mv.de
Am Freitag, den 30. September 2011 fand von 19:00 bis 22:00 Uhr die erste Rostocker Waldnacht statt. Das Projekt "Mitbewohner Fledermäuse" war mit einem Aktionspunkt vor Ort und lud zur Fledermauswanderung auf der Wanderstrecke Schnatermann ein. Treffpunkt war auf dem Parkplatz am Forstamt Markgrafenheide. Insgesamt gab es hier drei Wanderrouten, die von jeweils von zwei Förstern begleitet wurden. Erlebnis Hirsch, Eule, Fledermäuse und vieles mehr bei Nacht standen auf dem Programm. Mit 80 Teilnehmern an unserem Aktionspunkt war diese erste Waldnacht ein schöner Erfolg.
Am 27. August ging es auf Fledermauspirsch am Schwanenteich. 36 Teilnehmer und 6 Ehrenamtliche der FG Fledermausschutz Rostock und der NAJU Rostock unterstützen die Veranstaltung im Rahmen der internationalen Fledermausnacht. Die NAcht war Pechschwarz doch mit Gummistiefeln, Taschenlampen und Detektoren konnte den Jägern der Nacht bei ihrer "Arbeit" zuge"hört" und geschaut werden.
Am Forstamt Neu Pudagla im Seebad Ückeritz sinkt die Sonne nach einem regnerischen Tag. Über 120 Besucher warten gespannt auf den Ausflug aus der Wochenstube im Waldkabinett oder beim durchstreifen der Wiesen und dem nahen Wald.
Am zweiten Tag war zum Fledermausworkshop eingeladen. Hier tauschten sich Fachleute aus und Interessierte stiegen in das Thema tiefer ein.