Um das öffentliche Interesse stärker auf die prekäre Situation der Fledermausarten, die allesamt zu den geschützten Arten zählen, zu lenken, wurde vom NABU Mittleres Mecklenburg und dem Landesfachausschuss für Fledermausschutz und -forschung MV das Projekt „Fledermausfreundliches Haus“ initiiert. Das Ziel besteht sowohl in der Erhaltung und Schaffung von Fledermausquartieren, als auch darin, das Bewusstsein für unsere unscheinbaren Untermieter zu wecken.
Fachkundige Beratung und Unterstützung in der Planung von Baumaßnahmen bilden ein Angebot, das sich an alle richtet, die an ihrem Eigenheim oder Bauwerken wie Kirchen, Bunker, Garagen u.ä. Fledermausquartiere schaffen möchten oder bei z.B. Modernisierungsarbeiten auf schon bestehende Unterschlüpfe Rücksicht nehmen wollen. Auch im Falle von Fledermauseinflügen in die Wohnung oder das Treppenhaus stehen wir helfend zur Seite.
Maßnahmen zur Fledermausquartiererhaltung und –schaffung, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen, werden mit einer Urkunde und einer Plakette zum Anbringen ans Haus gewürdigt.
Mehr Informationen rund um das Thema:
Das Projekt wurde von 2007 bis 2009 hauptamtlich und wird seitdem ehrenamtlich betrieben.
Ansprechpartner:
Bei Fragen zum Projekt oder zu Fledermäusen wenden Sie sich an den
Landesfachausschuss für Fledermausschutz und -forschung
MV
oder
NABU Mittleres Mecklenburg
Hermanstraße 36
18055 Rostock
Tel.: 0381 / 4903162
oder per Mail
(August 2015) Der NABU Mittleres Mecklenburg e. V. und der Landesfachausschuss für Fledermausschutz und -forschung Mecklenburg-Vorpommern freuen sich einem weiteren Hauseigentümer die Plakette
„fledermausfreundliches Haus“ übergeben zu können.
Petra und Patrick Folkersma erhalten für ihr Ferienhaus "Lierlütt" in Teßmannsdorf am Salzhaff die Urkunde und die Plakette „fledermausfreundliches Haus“, da sie ein Wochenstubenquartier für bis
zu 300 Mückenfledermäuse im Bereich des Dachstuhls bewahren.
Fledermäuse suchen sich häufig im Bereich des Daches Sommer- bzw. Wochenstubenquartiere. Diese werden dann zumeist über Jahre immer wieder genutzt. "Leider bieten heute moderne bzw. sanierte
Gebäude den Fledermäusen immer weniger Möglichkeiten zum Unterschlupf. Hinzukommt, dass diese seltenen Tiere ganz bestimmte Ansprüche an das Mikroklima ihrer Quartiere stellen und so häufig auch
nur geringe Eingriffe in das Quartier die Nutzung dieses Quartieres dann für Fledermäuse unmöglich macht. Deshalb danken wir der Familie Folkersma mit der Urkunde und der Plakette für den Erhalt
dieses Fledermausquartieres", sagt NABU-Vorstandsmitglied Frank Emmerich. Darüber hinaus haben die stolzen Besitzer dieses Jungenaufzuchtsquartiers auch gleich auf ihrem Grundstück in einem
erdüberlagerten Keller Hangsteine für Fledermäuse als Nutzung im Winter aufgehängt.