Die Warnow gilt - damals wie heute - als Lebensader der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.
Kurz bevor die Warnow in die Ostsee mündet (Warnemünde = Warnowmündung), weitet sich die Unterwarnow in einen ausgedehnten Flachwasserbereich, den
Breitling auf. Hier im Breitling entfaltet sich ein Landschaftsraum mit besonderer Eigenart und außerordentlich hohem Naturraumpotential. Die noch naturnah verbliebenen Areale sind Lebensraum
einer Fülle seltener, überregional gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. Dieser einzigartige Naturraum soll den Menschen hier in seiner Besonderheit nahe gebracht werden. Denn im Rostocker
Stadtgebiet kommt diesen Gebieten nicht nur eine hohe Schutzwürdigkeit, sondern auch eine besonders dringende Schutzbedürftigkeit zu.
Der NABU Regionalverband Mittleres Mecklenburg e. V. sensibilisiert auf vielfältige Art und Weise in seinem Umweltbildungsprojekt "Natur- &
Erlebnisraum Warnow-Ästuar" für diese Perle Rostocks.
Gefördert wird dieses Projekt durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) aus Erträgen der "BINGO!"-Umweltlotterie in M-V, die Naturschutzstiftung Deutsche Ostsee (Ostseestiftung) und das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg Vorpommern (LUNG).
Der Breitling mit seinen ausgedehnten Flachwassergebie-ten ist Kinderstube und Nahrungs-gebiet für wirtschaftlich bedeutsame Fischarten, wie Hering, Hornhecht und Flunder sowie die Meeräsche
(Weidegast).
Er ist ein Hotspot der Biodiversität bei Fischen, da neben
Süßwasser- und Wanderfischarten fast alle marinen Arten, die auch an der Aussenküste
von Warnemünde zu finden sind, vorkommen. Seine Lagunen- und wattartigen Uferzonen sind wichtige Rast- und Nahrungsgebiete für Zugvögel.
Der Radelsee mit seinen Radelwiesen ist eines der letzten intakten mecklenburgischen Küstenüberflutungsmoore. Dieses Naturschutzgebiet zeichet sich durch seine ungewöhnliche Artenvielfalt aus und ist wichtiger Rast- und Mauserplatz für tausende durchziehende Wasser- und Watvögel. Im NSG "Radelsee" und im unmittelbar angrenzenden NSG "Schnatermann" ist der Binnenküstensaum eng mit dem Waldgebiet der Rostocker Heide verzahnt.
Wo eine Großstadt am Wasser liegt, liegt auch das Thema Meeresmüll nicht fern. Die Unterwarnow wird flankiert von (hafenaffiner) Industrie, touristisch genutzen Gebieten und Wohn-bebauung und befindet sich damit im Spannungsfeld vielältiger Nutzung. Im Gebiet der Warnow-mündung ruft der NABU Regionalverband Mittleres Mecklenburg e. V. daher regelmäßig zu Küstenputzaktionen auf. Im Frühjahr beispielsweise zum Coastal Cleanup Day am Peezer Bach und aktuell zum Küstenputztag am Schnatermann.