Neujahrs-Küstenputz 2020

175 Menschen - 4 Aktionsorte - 363 kg Silvestermüll

Der NABU rief, gemeinsam mit dem Rostocker Meeresmüllstammtisch am 1. & 3. Januar zum Neujahrs-Küstenputz auf. 175 Freiwillige folgten diesem Aufruf und sammelten fleißig an Rostocks Ufern in Warnemünde, Markgrafenheide und Gehlsdorf. Rund 363 kg Silvestermüll sind dabei zusammengetragen worden. Darunter hauptsächlich Raketen- und Böllerbestandteile aus Plastik, Holz und Papier.

 

Bereits in den ersten Neujahrstagen hat die Rostocker Gehwegreinigung einen großen Teil der Hinterlassenschaften vom Strand und aus den sensiblen Dünenbereichen entfernt. Alleine aus den Dünen, die eigentlich aus Natur- und Küstenschutzgründen nicht betreten werden dürfen, wurden dabei mehrere Tonnen Silvestermüll eingesammelt. Die Freiwilligen haben während des Küstenputzes vor allem kleine Plastikteile wie Raketensplitter und Plastikkonfetti gesammelt, die von der maschinellen Reinigung nicht erfasst werden oder sich bereits in den Sand eingegraben haben.

 

Als Besonderheit zur Neujahrsaktion rief der Rostocker Meeresmüllstammtisch zu einem Fotowettbewerb auf. Unter dem Motto: „Nach dem Abschuss der Schnappschuss“ konnten bis zum 10.01.2020 unter rostocker_meeresmuell@posteo.de Bilder von Silvestermüll an Rostocks Ufern eingereicht werden.

 


Fotowettbewerb lädt zum Mitmachen und Hinschauen ein

"Nach dem Abschuss der Schnappschuss - Silvestermüll an Rostocks Ufern im Fokus"

Unter diesem Motto gab es einen Fotowettbewerb des Rostocker Meeresmüllstammtischs in Kooperation mit dem NABU-Projekt "Natur- & Erlebnisraum Warnow-Ästuar" und RENN.nord.

Dabei sollen die anderen Facetten der Feierlichkeiten zum Jahreswechseln beleuchten werden. Was bleibt von den bunten Feuerwerken, die so viele Menschen am Abend zuvor am Strand und an den Uferkanten bestaunt haben?

 

Der Kreativität waren dabei fotografisch keine Grenzen gesetzt und auch ein gelungener Schnappschuss kann das Thema gut verbildlichen.

 

Der Rostocker Meeresmüllstammtisch, darunter auch Vertreter*innen des NABU, wählen derzeit als Jury die eindrucksvollsten Aufnahmen aus und werden diese, in Kooperation mit RENN.nord und dem NABU Regionalverband Mittleres Mecklenburg e.V., dann in einer Fotoausstellung im Frühjahr der Öffentlichkeit präsentieren.


Wir engagieren uns beim Rostocker Meeresmüllstammtisch

Die Unterwarnow, die Ostsee und unsere Strände stehen im Fokus

Der NABU Regionalverband Mittleres Mecklenburg e.V. engagiert sich seit  Frühjahr 2019, gemeinsam mit rund 30 anderen Vereinen, Organisationen, Firmen und Privatpersonen beim Zusammenschluss des Rostocker Meeresmüllstammtischs.

Nachdem beim Küstenputztag im September bereits 500 Rostocker*innen rund 2700 kg Müll an Warnowufer und Ostseestrand gesammelt hatten, ging es zum Jahresbeginn mit dem Neujahrs-Küstenputz in die nächste Runde.

 

Insbesondere private Feuerwerke sind Quellen für Plastikmüll an Strand und Hafen. Da die Bestandteile von Feuerwerksraketen nach der Explosion meist sehr klein sind, werden diese nicht vollständig von den herkömmlichen Reinigungsarbeiten erfasst und so findet man oft noch im November Raketenteile bei uns am Strand. Damit der Müll nicht im in Warnow oder Ostsee landet oder in tieferen Strandschichten gelangt, wurde direkt in den ersten Neujahrstagen gesammelt. 

 

Die Arbeitsgruppe „Küsten- und Meeresmanagement" des Leibniz Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) begrüßt die Initiative des Rostocker Meeresmüllstammtischs. Ein Teil des Mülls wird auch in diesem Jahr gesondert eingesammelt und im Nachgang ausgewertet. So können anhand der gewonnenen Daten nachhaltige Schutzkonzepte für Rostock und Warnemünde entwickelt werden. 

 

 Am besten wäre es natürlich, wenn an solchen Tagen gar nicht erst so viel Müll entstünde oder die Menschen zumindest ihren eigenen Müll direkt entsorgen würden. Aber viele Raketen und damit auch Plastik und andere umweltschädliche Stoffe landen direkt in der Warnow oder Ostsee, weil man die Feuerwerkskörper oft direkt am Ufer steigen lässt.